Kreuz

DAS LEBEN

Maus-Icon

FÜR MEHR INFOS SCROLLEN

Kein einfacher Start

Desmond Thomas Doss wurde am 7. Februar 1919 in Lynchburg, Virginia, in ärmlichen Verhältnissen geboren. Sein Vater William war Zimmermann, die Mutter Bertha arbeitete in einer Schuhfabrik. Desmond war das mittlere von drei Kindern. Seine Schwester Audrey war vier Jahre älter, sein Bruder Harold zwei Jahre jünger. Alle drei Kinder wurden vor allem von der Mutter, die der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten angehörte, gläubig erzogen. Als junger Mann schloss sich Doss der Kirche seiner Mutter an und wurde mit 21 Jahren Diakon an der Park Avenue Seventh-day Adventist Church.

Kreuz Auszeichnungs-Text

Desmonds Eltern besaßen nicht viel, aber sie gaben ihm etwas sehr Wertvolles weiter: moralische Prinzipien und einen unbeirrbaren Gerechtigkeitssinn.

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise musste Doss die Schule bereits nach der achten Klasse verlassen und arbeiten, um seine Familie zu unterstützen. Er fand einen Job in einer Holzfabrik, wo er 50 Stunden die Woche schwere Arbeit verrichtete. Später arbeitete er als Schiffstischler auf einer Werft in Newport News, Virginia.

Pazifist und Patriot?

Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 und dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg meldete sich Doss freiwillig zum Wehrdienst, obwohl er aufgrund seiner Tätigkeit die Möglichkeit gehabt hätte, vom Kriegsdienst zurückgestellt zu werden. Dies lehnte er jedoch ab, weil er es als eine Ehre ansah, seinem Land zu dienen, soweit dies mit seinem Glauben vereinbar war. So kam es, dass er am 1. April 1942 ins Militär eintrat. Bevor er seinen aktiven Dienst begann, heiratete er am 17. August 1942 seine Freundin Dorothy.

Das sechste der zehn Gebote ("Du sollst nicht töten.") machte es Doss unmöglich, auf Menschen zu schießen. Deshalb bat er darum, als Sanitäter eingesetzt zu werden und keine Waffe tragen zu müssen. Er wollte Leben retten statt Leben zu nehmen. Während seiner Zeit auf der Werft hatte er bereits einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert, um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten. Nach langen Auseinandersetzungen mit seinen Vorgesetzten wurde seinem Wunsch entsprochen, und er wurde dem 307th Infantry Regiment der 77th Infantry Division zugewiesen, das zu diesem Zeitpunkt in South Carolina stationiert war.

Kreuz Auszeichnungs-Text

Desmond meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst – will aber keine Waffe anfassen!

Dort wurde Doss oft wegen seines Glaubens angefeindet. Seine Kameraden machten sich lustig über ihn, wenn er an seinem Bett niederkniete um zu beten. Manchmal warfen sie sogar ihre Schuhe nach ihm. Er wurde beschimpft und beleidigt und als Sonderling betrachtet. Auch wurde ihm vorgeworfen, er würde sich seiner Pflicht entziehen, weil er keine Waffe trug.

Auch sein Festhalten am vierten Gebot und die damit verbundene Weigerung am Samstag zu arbeiten sorgte immer wieder für Probleme. Seine Vorgesetzten versuchten wiederholt ihn loszuwerden. Letztlich blieben all ihre Bemühungen erfolglos, weil Doss sich weigerte, aus der Armee auszutreten. Er war der Überzeugung, dass es seine Pflicht war, Gott zu gehorchen und seinem Land zu dienen. Doch es musste in dieser Reihenfolge sein.

Kreuz Auszeichnungs-Text

Man dachte, Desmond wäre ein Schwächling, weil er nicht töten wollte, doch Desmond kämpfte wie ein Löwe dafür, seinem Gewissen zu folgen.

Die Schlacht um den Pazifik

Ab März 1944 war Doss bei Kampfhandlungen auf den Pazifikinseln Guam, Leyte und Okinawa als Sanitäter im Einsatz. Bei jedem Einsatz zeichnete er sich durch außergewöhnliches Engagement für seine Mitmenschen aus. Nie dachte er an seine eigene Sicherheit, wenn auf dem Schlachtfeld nach einem Sanitäter verlangt wurde. Unter Einsatz seines Lebens tat er alles, um das Leben seiner Kameraden zu retten und Verletzte zu bergen.

Bei der Schlacht um Okinawa rettete Doss an einem Tag etwa 75 Menschenleben. Während des weiteren Einsatzes wurde er dreimal verwundet. Am 12. Mai 1945 wurde er von einer Granate an beiden Beinen schwer verletzt. Seine Bergung wurde mehrmals unterbrochen, weil Doss darauf bestand, dass anderen Verletzten zuerst geholfen wird.

Kreuz Auszeichnungs-Text

Als alle anderen sich zurückzogen, blieb Desmond und schleppte stundenlang einen Verletzten nach dem anderen durch den feindlichen Kugelhagel.

Nach dem Krieg

Am 12. Oktober 1945 wurde Doss gemeinsam mit vierzehn anderen Soldaten von US-Präsident Harry Truman mit der Medal of Honor ausgezeichnet. Er war der erste Soldat, der, ohne mit der Waffe zu dienen, mit der höchsten Auszeichnung der Streitkräfte der Vereinigten Staaten ausgezeichnet wurde.

Nach dem Krieg wollte Doss eigentlich eine Berufsschule besuchen, um Florist zu werden. Doch kurz bevor er die Armee 1946 verließ, wurde bei ihm Tuberkulose diagnostiziert. Die nächsten sechs Jahre verbrachte er hauptsächlich in Krankenhäusern. Schließlich mussten ihm der linke Lungenflügel sowie fünf Rippen entfernt werden. Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1947 berichtet über die Schwierigkeiten der Familie, mit der Schwerstversehrten-Rente von $138 pro Monat zu leben. Doss dachte darüber nach, sich durch die Zucht von tropischen Fischen ein Zubrot zu verdienen.

In den 1950er Jahren zog Doss nach Georgia, wo er mit seiner Frau und seinem Sohn auf einer Farm lebte. Aufgrund seines Gesundheitszustands war es ihm unmöglich, einer regulären Arbeit nachzugehen. 1976 verlor er sein Gehör, was er den starken Antibiotika zuschrieb, die er wegen seiner Tuberkulose-Erkrankung nehmen musste.

Kreuz Auszeichnungs-Text

Eine Medaille, aber kein Geld und keine Gesundheit. Außerdem litt Desmond an einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Späteres Leben

1991 starb seine Frau Dorothy. Zwei Jahre später heiratete Desmond seine zweite Frau May Duman, eine Witwe mit drei erwachsenen Kindern. Sie schrieb 1998 das Buch "Desmond Doss: In God's Care", das die Heldentaten ihres Mannes beschreibt und 2005 unter dem Titel "Desmond Doss: Conscientious Objector: The Story of an Unlikely Hero" neu erschienen ist.

IIm Alter von 87 Jahren starb Desmond Doss am 23. März 2006 in Piedmont, Alabama, nachdem er wegen Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Er wurde auf dem Chattanooga National Cemetery in Tennessee beigesetzt.

Klicken Sie auf ein Bild, um es zu vergrößern

Bild LEBEN 1 Bild LEBEN 2 Bild LEBEN 3 Bild LEBEN 4 Bild LEBEN 5 Bild LEBEN 6 Bild LEBEN 7 Bild LEBEN 8 Bild LEBEN 9